Donnerstag, 31. März 2011

Anamnese 2


37jähriger Rechtsanwalt. Nichtraucher, kein Übergewicht. Der Patient treibt regelmäßig 3-5 x wöchentlich Sport und nimmt 1-2 x jährlich an Marathonläufen teil. Seit 7 Jahren ist der Patient verheiratet. Zuvor bestanden keine sexuellen Kontakte.Die Ehe blieb kinderlos. Seit 9 Monaten bestehen Potenzprobleme. Das Glied werde nicht mehr richtig "steif'. GV -Versuche liegen bei maximal 1x Monat. Seine Frau hält ihn für einen "Schlappschwanz" und äußere dies auch gegenüber Freunden. Sie behauptet, er hätte sie nur des Geldes ihrer Eltern wegen geheiratet. Der Patient berichtet, dass eine Masturbation möglich ist und Morgenerektionen gelegentlich vorkommen.

Relevante Befunde

• Herz und Pulmo auskultatorisch unauffällig

• Äußeres Genitale regelrecht, Rektal-digital unauffällig

• RR 120/175, Ruhepuls 60, BM I 22

• II EF-Score 19

• Testosteron grenzwertig erniedrigt, FSH,LH, Prolaktin regelrecht

• Glucose, TSH, Cholesterin im Normbereich, CRP normal

• SKIT -Test nicht durchgeführt

Fragen

~ Welche Art von Erektionsstörung besteht?
~ Welche weitere Behandlung kann empfohlen werden?

Diskussion und Verlauf

Es handelt sich um eine eher psychogene Störung,
ausgelöst durch einen Partnerschaftskonflikt. Nach mehrmaliger Rücksprache mit dem Patienten und seiner Frau wird eine Psycho- bzw. Paartherapie empfohlen. Beide Eheleute stehen dieser Therapieform skeptisch gegenüber. Bereits nach einem Monat wird die Paartherapie wegen eines unüberwindbaren Zerwürfnisses der beiden Partner erfolglos abgebrochen. Es kommt in den folgenden Monaten auch zu keinem Beischlafversuch mehr. Nach 8 Monaten erfolgt die Scheidung. Nach weiteren 6 Monaten geht der Patient eine neue Partnerschaft ein. Es kommt auch hier zu anfänglichen
Erektionsproblemen. Nach mehrmaliger sporadischer Unterstützung der Erektion durch Einnahme eines PDE5-lnhibitors in niedriger Dosierung findet ein regelmäßiger befriedigender Beischlaf statt. Im Laufe der Zeit sind PDE5- Inhibitoren nicht mehr notwendig.Es besteht eine Koitusfrequenz von 1-2 x wöchentlich.

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