Dienstag, 8. März 2011

Penile Revaskularisationsoperationen


Seit mehr als 30 Jahren ist die Bedeutung iliakaler Gefaßobstruktionen in der Genese der erektilen Dysfunktion bekannt. Während die Rekonstruktion der großen Beckengefäße eine Aufgabe der Gefäßchirurgie darstellt, haben sich in der Urologie mikrochirurgische Operationstechniken entwickelt,die das Ziel haben, den arteriell-penilen Blutstrom zu erhöhen (z.B. Verfahren nach Hauri).Als Donorgefaß aller etablierten penilen Revaskularisationsverfahren dient die A.epigastrica inferior,die auch bei einer allgemeinen Arteriosklerose nur selten degenerative Veränderungen aufweist. die Physiologie der Revaskularisationschirurgie liegen nur in begrenztem Umfang vor.Der Verlust der Erektionsfähigkeit kann vielfältige Ursachen haben, wobei vaskuläre Störungen mit 60 % den Hauptteil ausmachen. Die Behandlung einer vaskulärbedingten ED stützt sich mittlerweile auf orale und urethral applizierbare Medikamente,die intrakavernöse Injektionstherapie,Erektionshilfesysteme, die Prothesenchirurgie und penile Revaskularisationsverfahren. Mikrochirurgische Operationsmethoden erlauben als penile Revaskularisationen den Ansatz zu einer kausalen Therapie in den Fällen, in denen eine isolierte arterielle Genese der Erektionsstörung nachgewiesen werden konnte. Verschiedene Modifikationen wurden entwickelt, um eine vermehrte Perfusion des Schwellkörpersystems zu erreichen.Sinnvoll kann eine Revaskularisationsoperation sein, wenn folgende Selektionskriterien vorliegen:


• PDE5-lnhibitoren Nonresponder
• SKAT-Nonresponder
• Patientenalter < 55 Jahre
• Weniger als zwei Risikofaktoren (z.B. Diabetes
mellitus, schwere Hyperlipoproteinämie)
• Ausschluss einer Schwellkörperinsuffizienz
• Nachgewiesene isolierte Stenose der A. pudenda
interna

Die erwähnten Prognosefaktoren treffen nur auf eine kleine Patientengruppe zu. wie z.B. junge Männer mit einer dysplastischen Gefäßanlage bei primärer Impolenz. Eine isolierte Stenose der A. pudenda interna ohne ausgeprägte Schädigung der glatten Schwellkörpermuskulatur als Ursache einer sekundären Erektionsstörung ist sehr selten.Dadurch wurde die Indikation zu einer Revaskularisationoperation in den Zentren. die sich auch weiterhin mit diesem Therapieverfahren beschäftigen. in den letzten Jahren kaum mehr gestellt. Ist es nämlich aufgrund bestehender Risikofaktoren bereits zum Unlergang glattmuskulärer Zeilverbände in den Schwellkörpern gekommen. und konsekutiv die Relaxationsfähigkeit des erektilen Gewebes verloren gegangen. können rekonstruktive Eingriffe am penilen Gefäßsystem keine Verbesserung der Erektionsfähigkeit bewirken. Die in der Literatur angegebenen Erfolgsraten. die überwiegend auf der Auswertung subjektiver Parameter basieren. schwanken zwischen 33 und 100 %. Zusammengefasst darf festgestellt werden. dass operative penile Revaskularisationen seit einigen Jahren keine Rolle bei der Behandlung einer erektilen Dysfunktion spielen.

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