Mittwoch, 2. März 2011

Schwellkörperautoinjektionstherapie (SKAT)

Die intracavernöse Injektionslherapie mit vasoaktiven Substanzen wurde erstmals im Jahre 1982 vorgestellt (Virag 1982). Damals wurde hauptsächlich Papaverin verwendet - heute wird fast  ausschließlich Prostagiandin EI eingesetzt. Ähnlich wie der Prostagiandin E1- Testung im Rahmen der Dopplersonographie kann der Patient die lnjektionstechnik lernen und zu Hause vor einem geplanten Geschlechlsverkehr selbständig durchfüh. Die  Standarddosierung von Prostagiandin E, beträgt 5-20 ~g (in Ausnahmefällen bis 40 ~g). Die Anfangsdosis beträgt in der Regel 10 ~g Prostag- Iandin EI. Die Effektivität beträgt über alle Patienten ca. 60-70 %. Es ist mit schmerzhaften Sensationen nach Injektion bei ca. 20 % aller Patienten zu rechnen, die jedoch nach mehrmaliger Injektion eher abnehmen. Höhere intracavernöse Dosierungen als 40~g ProstagIandin EI sind zu vermeiden, da auf Grund der vasodilatorischen Eigenschaften systemische klinische Nebenwirkungen wie Schwindel, Blutdruckabfälle und Synkopen gehäuft auftreten. Bei ungenügender Wirksamkeit von Prostagiandin EI ist die Kombination von Papaverin und Phentolamin-Gemischen (Androskat ®) möglich. Die Substanz muss in Deutschland importiert werden. Die Androskat®-Lösung wird in der Regel in 2 ml Ampullen in einem Mischungsverhältnis von 15 mg Papaverin/mi und 0,5 mg Phentolamin/ml vertrieben. Das Priapismus Risiko ist jedoch höher als bei Prostagiandin EI. Jeder Patient muss über Risiken und mögliche Nebenwirkungen einer SKAT-Therapie aufgeklärt werden.

• Prolongierte Erektion (ca. 5 %)
• Schwellkörperfibrose (ca. 3 %)
• Schmpr7pn (ra. 10-20 %)
• Subkutane Hämatome (ca. 5 %) 
• Infektion « 1 %)

Nach mehrjähriger regelmäßiger Anwendung einer SKAT-Therapie kann es zu lokalen Fibrosen oder Vernarbungen kommen. In der Regel kommt eine SKAT-Therapie nur bei Nichtansprechen einer oralen Pharmakotherapie in Frage. Im Zeitalter der PDE5-lnhibitoren werden noch ca. 10 %aller Patienten mit ED auf SKAT eingestellt. Diese Prozentsatz ist über die letzten 3-5 Jahre gleich geblieben. Eine Restfunktion der glattmuskulären Elemente muss auch bei der SKAT-Therapie vorhanden sein. Die meisten Patienten rekrutieren sich nach radikaler Beckenchirurgie (radikale Prostatektomie, Rektumamputation, radikale Zystektomie) bei denen eine Läsion der neurovaskulären periprostatischen Bündel oder des parasympathischen Plexus hypogastricus besteht. Bei diesem Patientengut stellt die SKAT-Therapie
eine gute Möglichkeit dar, fast spontane Erektion auszulösen. Eine SKAT-Therapie erreicht nach Abschluss der Einstellungsphase ebenfalls hohe Zufriedenheitsraten bei Patient und Partnerin.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen