Donnerstag, 10. März 2011

Sexualtherapie


Trotz der Erfolge der medikamentösen Therapie von Erektionsstörungen hat die Sexualtherapie auch weiterhin bei einem Teil der Patienten einen Stellenwert. Insbesondere sind psychogene Erektionsstörungen, die aus der Paarsituation heraus entstehen, eindeutig eine Domäne von sexualtherapeutischen Verfahren. Die moderne Sexualtherapie ist in der Regel symptomzentriert, erfahrungsorientiert und paarorientiert. Neben verhaltenstherapeutischen Therapien haben in Einzelfällen auch aufdeckende analytische Verfahren bei intrapsychischen Konflikten einen Sinn. Die Konzepte sind hier seit mehreren Jahrzehnten gut bewährtIn der Praxis ist eine Sexualtherapie als Primärtherapie angezeigt, wenn die Erektionsstörung erkennbar auf psychosozialen und paarbezogenen Ursachen beruht. Die Strategien gehen zum Teil auf Masters und Johnson zurück. Nach diagnostischen und aufklärenden EinzeIgesprächen erfolgen mehrere Therapiesitzungen, in denen ineinander aufbauend Verhaltensübungen (Sensualitätstraining) dem Paar als "Hausaufgaben" mitgegeben und die Erfahrungen gesondert besprochen werden. Diese Strategie ermöglicht es,dass sich als angenehm und erotisch erlebte Körperkontakte entwickeln und es stufenweise zum Aufbau einer für beide Partner erfolgreichen Sexualität kommt. Häufig ist eine medikamentöse Kombinationstherapie mit PDE5-lnhibitoren sinnvoll. Die Gesamttherapie benötigt aus naheliegenden Gründen Zeiträume von mehreren Monaten.Die individuelle Kenntnisder Situation des Patienten und eine regelmäßige Kontrolle ist Voraussetzung für die Einleitung einer Sexualtherapie. Die psychologischen Interventionsstufen sind in dem PLISSIT-Modell  nach Annon zusammengefasst. Wünschenswert wäre eine sexualtherapeutische Begleitung der Patienten oder besser des Paars im Rahmen der Behandlung von schweren Erektionsstörungen nach Schwellkörperimplantation oder kombinierter medikamentöser Behandlung.In der Regel scheitert eine begleitende Sexualtherapie an einer völlig unzureichenden Versorgungssituation mit erfahrenen Sexualtherapeuten. Nicht selten erfolgen Terminvergaben mit Wartezeiten von mehr als 3 Monaten. Dies gilt vor allem für den ländlichen Raum. Für die tägliche Arbeit empfiehlt es sich, wenn möglich, einen sexualtherapeutischen Ansprechpartner in erreichbarer Nähe zu suchen und regelmäßige interdisziplinäre Fallbesprechungen durchzuführen. In der Standardtherapie der primär organisch bedingten erektilen Dysfunktion leichten oder mittleren Schweregrads (ca. 60-80 %aller Patienten) hat die Sexualtherapie in der täglichen Praxis keinen Stellenwert.

1 Kommentar:

  1. An important little bit of matrimony direction. An important causes of matrimony problems can be when a husband or wife is suffering from major depression and his or her husband or wife becomes irked simply by the belief that this husband or wife isn't going to accomplish everything to be able to get free from the circumstance Fortbildung Sexualtherapie

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