Montag, 7. März 2011

Schwellkörperimplantate


Schwellkörperimplantate werden in die Schwellkörper des Penis eingesetzt und ermöglichen eine willkürliche künstliche Versteifung des Gliedes.Diese technisch ausgereiften Implantate kommen fürdie Minderheit von Männern mit Erektionsstörungen in Betracht, bei denen alle anderen Therapieoptionen nicht zum Erfolg geführt haben. Aktueller Stand der Technik sind dreiteilige hydraulische Implantate, wobei die Implantationstechnik standardisiert und ebenfalls ausgereift ist. Bei hydraulischen Implantaten wird mit einer Pumpe, die in den Hodensack eingesetzt ist, Flüssigkeit in einen künstlichen Schwellkörper gepumpt, bis der Penis rigide ist. Auf diese Weise lässt sich ein natürlicher Erektionsablauf nachahmen. Die prothetische Versorgung mittels Implantate ist bei richtiger Indikationsstellung sowie Aufklärung von Patienten und Partnerin mit einer hohen Akzeptanz und Zufriedenheit verbunden. Implantate  zeigen kaum eine Verschleiß und sind auch nach lahren noch funktionstüchtig und effektiv. Der äußere kosmetische Aspekt ist unauffällig, d.h. es ist nicht erkennbar,oh ein Patient lmplantatträger ist. Dennoch bestehen die klassischen Risiken wie Protheseninfektion (5 %), Implantatdysfunktion (5-10 %) und allgemeine OP-Komplikationen « 3 %). In der Regel ist bei einer Implantatkomplikation eine operative Revision notwendig.Die Kosten für ein Implantat liegen sehr hoch (ca.6000-6500 Euro) und werden in der Regel nicht vollständig durch die Krankenhauskostenpauschale (DRG) gedeckt, sofern kein gesondertes Budget mit den Kostenträgern verhandelt wurde.Dies bedeutet in der Praxis, dass in Deutschland nur sehr restriktiv Implantate verwendet werden.Für einige Krankenhäuser werden im Rahmen eines Zusatzbudgets von den Kostenträgern eine gewisse Anzahl von Implantaten pro Jahr bewilligt.Die penile Implantatchirurgie fristet aus diesem Grund in Deutschland, obwohl technisch ausgereift und bei richtiger Indikationsstellung hochgradig effektiv, ein Schattendasein.Die Indikation für ein Schwellkörperimplantat nach Ausschöpfung aller nichtoperativen Therapiemaßnahmen obliegt nur dem spezialisierten Urologen/Andrologen.

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