Sonntag, 27. Februar 2011

Yohimbin


Yohimbin stellt ein Alkaloid aus der Rinde eines in Afrika vorkommenden Baumes dar. Es stellte bis vor einigen Jahren eine sehr weit verbreitete orale Dauermedikation der erektilen Dysfunktion dar.Dabei war die Substanz unter behandelnden Ärzten keineswegs unumstritten. Die Meinungen reichten von "gut wirksam" bis "reines Placebo".Tatsache ist, dass Yohimbin eine wissenschaftlich dokumentierte Wirkung als Rezeptorenblocker an zentralen und peripheren u2-Rezeptoren aufweist.Hier ist eine "zentrale (= ZNS)" von einer "peripheren (= Schwellkörper)" Wirkung zu unterscheiden.

 • Zentrale Wirkung - Blockade von erektionshemmenden
u2-Rezeptoren im Hypothalamus
und Slammhirn .
• Periphere Wirkung - Hemmung der präsynaptisehen
u2-Rezeptoren, die erektionshemmenden
Impulsen von Katecholaminen (z.B. Noradrenalin)
entgegenwirkt.

In höherer Dosierung wird Yohimbin eine erektionsfördernde Einflussnahme auf andere Transmitterkreisläufe (Serotonin, VIP) nachgesagt, wofür die wissenschaftliche Studienlage jedoch nicht ausreichend scheint. Die Wirkung von Yohimbin ist in mehreren Studien bei leichtgradigen Formen einer erektilen Dysfunktion zwar einigermaßen belegt, jedoch als gering einzustufen.Yohimbin zeigt vor allem bei nicht-organischen d.h. primär psychogenen Störungen eine Wirksamkeit, so dass der Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie mit Yohimbin in der Patientenselektion liegt. In einigen placebo-kontrollierten Studien konnte allerdings keine wesentliche Wirkung von Yohimbin gegenüber Placebo nachgewiesen werden.Die Nebenwirkungen sind bei adäquater Dosierung (3x5 mg bis 3xlO mg über 2-3 Monate) tolerabel und bestehen in Symptomen einer erhöhten Sympathikusaktivität. So sind Blutdrucksteigerungen, Herzrasen, Diarrhoe ete. beschrieben, die aus der regelkreisbedingten Noradrenlin-Ausschüttung nach Blockadederu2-Rezeptoren resultieren.Die Nebenwirkungsrate ist dosisabhängig. In der Zusammenfassung hat die Yohimbin- Therapie in der Behandlungder erektilen Dysfunktion keinen wesentlichen Stellenwert.Veranschaulichen nochmals die Unterschiede in der oralen Pharmakotherapie der ED.

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