Mittwoch, 23. Februar 2011

Kontraindikationen, Komedikationen und Nebenwirkungen

Absolute Kontraindikation für eine PDE5-lnhibitoren Einnahme besteht bei kardiologischerNitrat Medikation, Molsidomin-Medikation und Retinitis pigmentosa. Nitrate und Molsidomin verstärken als NO-Donatoren den NO-mediierten Wirkmechanismus und können so zu einem nicht beherrschbaren Blutdruckabfall führen. Hierüber ist jeder Patient zu informieren. VorVerschreibung eines PDE5 Inhibitors ist eine kardiologische Abklärung bzw. Anamnese notwendig. Neben der Überprüfung ei ner evtl. kardiologischen Medikation kann die erektile Dysfunktion Primärsymptom einer generalisierten Gefäßerkrankung sein, die als koronare Herzerkrankung für den Patienten relevant wird Untersuchungen haben gezeigt, dass ca. 35 % der Patienten mit erektiler Dysfunktion eine behand lungsbedürftige koronare Herzerkrankung aufweisen. Ebenfalls ist eine PDE5 Medikation bei mangelnder Herz Kreislaufbelastbarkeit (z.B. schwere Kardiomyopathie Patieienten sollten mit mindestens 75-100 Watt auf dem Ergometer für einige Zeit belastbar sein, da beinormaler sexueller Aktivität diese Belastungsinlensität für einige Minuten erreicht wird. PDE5-Inhibitoren stellen reversible Thrombozytenaggregations hemmer dar, da die PDE5 ebenfalls für die Aggregation von Thrombozyten von Bedeutung ist. Obwohl über relevante Blutungen nach PDE5-Inhibitoren-Einnahme nicht im eindeutig kausalen Zusammenhang berichtet wurde, ist bei einer ßegleitmedikation mit Z.ß. Phenprocoumon-Präparaten (Marcumar®) besondere Aufmerksamkeit sinnvoll. Ebenfalls sollten keine floriden Magen Darm Ulcera  bestehen. Eine Komedikation mit mehreren antihypertensiven Medikamenten sollten mit dem behandelnden Kardiologen abgesprochen werden. Eine Verstärkung der blut drucksenkenden Wirkung wurde beschrieben. Diese scheint klinisch jedoch eher nicht relevant zu sein. Die Komedikation von PDE5-lnhibitoren mit selektiven a-Blockern zur Behandlung der Prostatahyperplasie beinhaltet ebenfalls potentiell das Risiko eines klinisch relevanten ßlutdruckabfalls. Erste Publikationen zeigen, dass dieses Risiko für häufig verschriebene a-Blocker als gering einzustufen ist. Für die klinische Praxis empfiehlt sich, die gleichzeitige Einnahme von a-Blockern und PDE5 Inhibitoren zu vermeiden, d.h. Einnahme des prostataselektiven a-Blockers morgens und des PDE5-lnhibitors abends. Die Nebenwirkungsrate von PDE5 lnhibitoren ist gering und dosisabhängig. Es handelt sich zweifellos um sehr sichere Medikamente, wie eine Vielzahl von Publikationen und der klinische Alltag belegen. Die von den Medien reißerisch dargestellten "Todesfälle" oder Herz-Kreislaufrisiken durch eine PDE5-Medikation beruhen fast ausschließlich auf einer falschen Indikation oder Nitrat-Begleitmedikation. In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die Relevanz der ärztlichen Indikationsstellung und Kontrolle einer PDE5-Medikation hingewiesen. Eine Verschreibung von PDE5-Inhibitoren ohne ärztliche Untersuchung oder gar über das "Internet" ist unbedingt abzulehnen. An typischen Nebenwirkungen nach PDE5-Inhibitoren können Kopfschmerzen (10-20 %), Flush (10-20 %), Dyspepsie (5-11 %), Nasenkongestionen (5 %) und temporäre Sehstörungen (3-5 % nur  Sildenafil, Rückenschmerzen (3 % nur Tadalafil) auftreten . Alle Nebenwirkungen korrelieren mit dem Serumspiegel und sind reversibel.

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