Montag, 21. Februar 2011

Klinisch relevante Unterschiede der PDES-Inhibitoren - Sildenafil, Varde- nafil und Tadalafil


 Die hohe Spezifität der PDES5-Inhibitoren erklärt sich durch die Verteilung der einzelnen Isoenzyme der Phosphodiesterase im menschlichen Körper.Die PDES kommt hauptsächlich im Corpus cavernosum vor. Bezüglich der biochemischen Selektivität bestehen Unterschiede zwischen den verfügbaren PDES-Inhibitoren, deren klinische Interpretation jedoch schwer ist.Bezüglich des Zielenzyms PDES weist Vardenafil die höchste Spezifität auf . Die Hauptunterschiede der verfügbaren PDES-Inhibitoren bezüglich der Selektivität betreffen weiterhin die PDE I,PDES, und PDE6. Diese Unterschiede beeinflussen das Nebenwirkungsprofil. So sind z.B. Farbsehstörungen bei Vardenafil und Tadalafil aufgrund der geringen Hemmungder PDE6 (lokalisiert in der Retina) klinisch nicht relevant,während bei Sildenafil ein Teil der Patienten über temporäre Farbsehstörungen « 6 % aller Patienten) berichtet.Alle PDES-Inhibitoren werden nach oraler "on demand" Einnahme resorbiert, wobei die Resorptionszeit  abhängig von der Nahrungsaufnahme und Nahrungszusammensetzung ist. Die maximalen Blutspiegel werden bei Vardenafil und Sildenafil nach ca. 30-60 Minuten, bei Tadalafil nach ca.120 min erreicht. Fettreiche Mahlzeiten können die Resorptionszeit deutlich verlängern.Von den maximalen Serumspiegeln ist jedoch der klinische Wirkeintritt streng zu unterscheiden.Der Wirkeintritt liegt bei allen drei PDESInhibitoren bei ca. 30-60 Minuten.In einer kürzlich publizierten randomisierten placebo kontrollierten Studie konnte ein Wirkeintritt von Vardenafil bereits nach 10 Minuten gegenüber Placebo dokumentiert werden. Dieser frühestmögliche Wirkeintritt hängt von der individuellen Ausgangslage der glattmuskulären Elemente des Schwellkörper.In der Beratung ist es jedoch sinnvoll, dem Patienten einen Beginn der sexuellen Aktivität erst ca. I Stunde nach Tabletteneinnahme zu empfehlen – sonst sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Bei Tadalafilaempfiehlt es sich, den Beginn der sexuellen Aktivität tendenziell etwas weiter hinauszuzögern.Die "Wirkdauern" entsprechen grob der Plasmahalbwertszeit.In der Leber findet z.B. bei Sildenafil und Vardenafil ein ausgeprägter "first pass" Effekt statt, der durch die Enzymfamilie Cytochrom P dominiert wird. Die Abbauprodukte werden zu 80 % über den Faeces und zu ca. 15% renal ausgeschieden (Sildenafil).Die "Wirkdauer" von Vardenafil und Sildenafil beträgt in der Regel 8-10 Stunden, bei Tadalafil bis zu 36 Stunden . Dies wird bei Tadalafil durch eine Plasmahalbwertszeit von ca. 16 h erklärt. Allerdings
kommt es häufig vor, dass nach 12 und mehr Stunden auch bei Sildenafil und Vardenafil noch eine ausreichende Unterstützung der glattmuskulären Elemente selbst bei sehr niedrigen Serumspiegeln besteht und Patienten über eine Verbesserung der Erektionsqualität am Tag nach der Einnahme berichten. In diesem Zusammenhang bedeutet "Wirkdauer", wie bereits erwähnt, dass in Abhängigkeit von der glattmuskulären Funktion der Schwellkörper eine physiologische Erektion nach sexueller Stimulation für einen gewissen Zeitraum erleichtert, jedoch keinesfalls erzwungen wird). Dies erklärt, dass nach Einnahme von PDE5-lnhibitoren Priapismen praktisch nicht vorkommen. –Nebcnwirkunge korrelieren mit der Wirkdauer, so dass eine lange Wirkdauer nicht unbedingt einen Vorteil darstellt

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