Dienstag, 25. Januar 2011

Kardiale Erkrankungen

Risikofaktoren für eine organisch bedingte erektile Dysfunktion sind weitgehend identisch mit denen einer kardialen Erkrankung. Ähnlich wie bei Diabetes mellitus kann eine Erektionsstörung bei asymptomatischer ausgeprägter Koronarstenose bestehen. Wie mehrfach beschrieben, ist es entscheidend, die erektile Dysfunktion als Symptom einer Grunderkrankung zu verstehen. Die Behandlung der Grunderkrankung kann im Falle einer ausgeprägten koronaren Herzkrankheit für den Patienten lebensrettend sein. Als wesentlicher ursächlicher Faktor darf die Schädigung des Endothels angesehen werden, die sich z.B. in einer koronaren Herzerkrankung und/oder erektilen Dysfunktion manifestiert. Bei Patienten mit manifester koronarer Herzkrankheit  haben neben den organischen Faktoren psychogene Effekte ebenfalls für Erektionsstörungen eine Bedeutung. So ist die Koitusfrequenz bei Patienten mit überstandenen.Myokardinfarkt in 22-75 % der Fälle deutlich herabgesetzt. Hier werden von den Patienten und den Ehepartnern häufig Ängste vor einem Reinfarkt oder Tod angegeben. Insgesamt ist der koitale Tod jedoch sehr selten und betrifft allenfalls 0,2-0,9 % aller plötzlichen Todesfälle. Neuere Untersuchungenerlauben eine Einteilung des sexualitätsbezogenen.Risikos bei Patienten mit kardialer Vorerkrankung welches für die tägliche Praxis gut einsetzbar ist. Sehr plausibel lässt sich der ätiologische Zusammenhang zwischen arterieller Hypertonie und erektiler Dysfunktion beschreiben.  So spielen NO/ cGMP-vermittelte Mechanismen auch im Rahmen der Blutdruckregulation eine wichtige Rolle. Diese Mechanismen sind bei der Hypertonie und bei der ED beeinträchtigt. Gut belegt ist, dass z.B.eine chronische Hypertonie zueiner endothelialen Dysfunktion mit Reduktion der NO-Synthese und gesteigerten Produktion von vasoaktiven Substanzen wie Endothelin-I führen. Dies wirkt einer für die Erektion notwendigen glattmuskulären Relaxation entgegen. Weiterhin kommt es zur vermehrten Induktion von proliferativen Effekten mit nachfolgenden arteriosklerotischen Läsionen, was für die sehr dünnkalibrigen penilen Arterien (Gefäßdurchmesser ca. 1-2 mm) fatal sein kann. Insgesamt ist die Gefährdung von Patienten mit stabilen behandelten Herz-Kreislauferkrankungen als gering einzuschätzen. Diese Patienten sollten eher ermutigt werden, eine normale sexuelle Aktivität auszuüben. Die meisten Patienten gehörenzu der Niedrigrisiko- Gruppe.Hier sind bei regelmäßiger sexueller Aktivität eher protektive Effekte zu erwarten. Ein erhöhtes Risiko besteht bei unerkannten oder dekomp.ensierten kardialen Erkrankungen

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