Montag, 4. April 2011

Fall

Anamnese

49jähriger Polizist, seit 22 Jahren mit einer Lehrerin verheiratet.
Vor 3 lahren wurde derPatient an einem tiefen Rektumkarzinom
operiert. Es erfolgte damals die Entfernung des Enddarms und die
Anlage eines künstlichen Darmausganges. Der Patient kommt damit
gut zurecht und arbeitet seit einem lahr wieder. Die Tumornachsorge
wird regelmäßig durchgeführt und zeigt keinen Anhalt für ein Rezidiv.
Seit der Operation besteht eine komplette Impotenz. Seine Frau und
der Patient wünschen sich wieder ein normales Sexualleben.
PDE5-lnhibitoren wurden bisher nicht eingesetzt.

Befunde
• Pulmo und Herz auskultatorisch unauffällig
• Rektale Untersuchung nach Rektumamputation nicht möglich
• liEF-Score: 10, BMI 25
• PSA 1,4 ng/ml
• Nüchtern-Glucose, Testosteron, TSH, Prolaktin im Normbereich
• LDL-Cholesterin 190 mg %- Serum-Harnsäure leicht erhöht
• RR 130/85 mmHg bei mehrmaliger Messung

Laufende Medikation

Gelegentlich Bifiteral

Fragen
Welche Art von Erektionsstörung besteht?
Welche weitere Behandlung kann empfohlen werden?

Diskussion und Verlauf
Es besteht eine irreparable Schädigung der periprostatischen
neurovaskulären Bündel bzw. derparasympathischen Fasern
als Folge einer radikalen Tumoroperation.Weiterhin ist die
arterielle Penisdurchblutung leichtgradig reduziert. Mehrmalige
Versuche mit PDE5-1nhibitoren in Höchstdosierung waren
nicht erfolgreich. Die Blutwerte sind normal. Prostaglandin
Injektionen im Sinne einer SKAT -Therapie werden von beiden
Partnern einhelligabgelehnt. Eine Vakuumpumpe wurde ebenfalls
von den Partnern nicht akzeptiert. Nach ausführlicher Aufklärung
des Ehepaars entschließt man sich zur Implantation eines hydraulischen
penilen Implantats. Nach dem Eingriff ist der Heilungsverlauf unauffällig.
Seit einem Jahr ist nun ein für beide Partner befriedigendes
Sexualleben möglich. Die Koitusfrequenz beträgt ca. Ix pro Woche.

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