Mittwoch, 6. April 2011

Anamnese 5


51jähriger geschiedener Unternehmer. Der Patient ist Nichtraucher und sportlich aktiv. Er sei bisher nie ernsthaft krank gewesen. Seit 6 Monaten bestehen gelegentliche Erektionsprobleme. "Er könne nicht mehr täglich". Ansonsten fühle er sich wohl. Weiterhin hätte die Ejakulatmenge abgenommen. Der Patient berichtet über wechselnde jüngere Partnerinnen. Die aktuelle Koitusfrequenz betrug bis zu 3-5 x pro Woche. Nun möchte er etwas über die neuen Potenzpillen und "Penisprothesen" wissen.

Befunde

• Pulmo und Herz auskultatorisch unauffällig

• Rektale Untersuchung regelrecht, Prostata leicht vergrößert

• IIEF-Score: 26, BMI 24

• PSA 2,0 nglml

• Nüchtern-Glucose, Testosteron, TSH, Prolaktin
im Normbereich

• LDL-Cholesterin regelrecht

• RR 130/85 mmHg bei mehrmaliger Messung

• SKIT-Test nicht durchgeführt

Laufende Medikation

keine

Fragen

• Besteht eine relevante Erektionsstörung?

• Welche weitere Behandlung kann empfohlen werden?

Diskussion

Es besteht keine "echte" Erektionsstörung, sondern eine altersbedingte funktionelle Abnahme der Leistungsfähigkeit des Corpus cavernosum. Es erfolgt eine Aufklärung des Patienten über das normale männliche Sexualverhalten. Ebenfalls wird dem Patienten erklärt, dass eine altersbedingte Veränderung des Ejakulats häufig ist. Dem Patienten wird geschildert, dass sein dargestelltes Sexualverhalten überdurchschnittlich ist. Dies beruhigt den Patienten. Weiterhin findet eine Aufklärung über PDE5-Inhibitoren und die Implantation von Penisprothesen statt. Nebenwirkungen einer rnedikamentösen Therapie, Operationsverfahren und mögliche Komplikationen werden dem Patienten erläutert. Eine weitere Behandlung oder Operation hält der Patient nun für nicht mehr angezeigt. Er möchte jedoch irgendwann PDE5- Inhibitoren ausprobieren.

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